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Neue Sprecherin der jungen SPD-Parlamentarier in Berlin
Früh vertraut mit dem langen Atem


Ab und an spöttelt die Düsseldorfer SPD-Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese (34) über "Männer in den besten Jahren". Egal, ob in Partei oder Parlament: Überall dominieren die etwas älteren Herrschaften - auch als Apo-Opas bekannt. Behutsam möchte die studierte Historikerin Griese das ändern: Gerade wurde sie zur Sprecherin der "Youngster"-Gruppe in der SPD-Fraktion gewählt. Als "Youngster" gelten jene SPD-Parlamentarier, die bei Eintritt in den Bundestag 1998 jünger als 40 Jahre waren. Von den 296 SPD-Abgeordneten gehören gerade mal 36 zu diesem Kreis.

In der neuesten Ausgabe der Zeitschrift "Berliner Republik" hat Kerstin Griese einiges von dem aufgeschrieben, was ihr in der Politik wichtig ist: Die SPD, betont sie, müsse "die Familienpolitik neu denken". Angesichts der gut ausgebildeten Frauen, die Familie und Beruf miteinander vereinbaren wollen, benötige Deutschland "mehr Quantität und Qualität in der Betreuung der Kinder unter drei Jahren". Ihr Ziel: Nächstes Jahr nicht nur das Kindergeld um 30 Mark anheben, sondern auch das Angebot an Ganztagsschulen und Ganztagsbetreuung verbessern.

Politik, sagt sie, "braucht einen langen Atem". Dabei gab es auch in ihrem Leben schon Momente, in denen sie resignieren wollte. Die temperamentvolle Frau, über evangelische Jugend und Juso-Hochschulgruppe an der Universität Düsseldorf politisiert, wollte 1992/ 93 unbedingt verhindern, dass die SPD der Grundgesetz-Änderung zum Asyl zustimmt. Sie demonstrierte im Bonner Regierungsviertel, verstieß bewusst gegen das Bannmeilen-Gesetz und musste anschließend ein Bußgeld für einen wohltätigen Zweck bezahlen. Die 300 Mark überwies sie an die Hilfsorganisation "Pro Asyl".

In jener aufgeheizten Zeit - die SPD-Linke unterlag - hat Kerstin Griese ernsthaft überlegt, ihr Parteibuch zurück zu geben. Sie blieb und gehört seit 1995 sogar dem SPD-Vorstand an. Im Bundestag ist sie Mitglied im Petitions- und im familienpolitischen Ausschuss. Da bieten sich ihr viele Möglichkeiten, auch etwas für eine humanere Ausländerpolitik zu tun.

Eintreten für Benachteiligte, dem Rechtsextremismus mutig die Stirn bieten - für Kerstin Griese ist das eine Herzensangelegenheit. Sie war Mitarbeiterin der Mahn- und Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus in Düsseldorf. Sie engagiert sich für den christlich-jüdischen Dialog. Und wenn es die Zeit zulässt, dann radelt die SPD-Frau mit ihrem Freund am Düsseldorfer Rheinufer entlang, oder sie macht Urlaub an der niederländischen Nordseeküste und liest Krimis.

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