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Jüngste SPD-Bewerberin im Land

Rheinische Post Wülfrath, 4.3.2002: Bundestagskandidatin Kerstin Griese präsentierte sich erstmals in der Fußgängerzone

Von R. MAIROSE-GUNDERMANN

WÜLFRATH. Ein neues Gesicht am traditionellen Info-Stand der SPD auf dem Heumarkt. „Guten Tag. Mein Name ist Kerstin Griese. Ich bin die neue Wahlkreiskandidatin der SPD.“ Mit Handzetteln über politische Ziele und persönliche Daten stellte sich am Samstag die 35-jährige Bundestagsabgeordnete, die im Mai 2000 über die Landesliste nachrückte, weil Wilfried Penner zum Wehrbeauftragten ernannt wurde, erstmalig den Wülfrathern vor. „Als gebürtige Westfalin sind mir die Niederbergischen sehr sympathisch und sehr vertraut“, machte Kerstin Griese im Gespräch mit der RP deutlich. Im Wahlkreis Heiligenhaus, Velbert, Wülfrath und Ratingen strebe sie als Nachfolgerin von Regina Schmidt-Zadel natürlich das Direktmandat an. Nicht nur SPD-Wähler sondern neue, junge und Erstwähler wolle sie gewinnen.

Geschichte und Politik

In der Kalkstadt wurde sie im Zuge der Kandidatenaufstellung der SPD bekannt – sie setzte sich unter anderem gegen den Wülfrather Axel C. Welp durch. Anderenorts hatte sich die in Düsseldorf lebende, protestantische Sozialdemokratin in verschiedenen Bereichen „Sporen“ verdient: Asta-Vorsitzende und Präsidentin des Studentenparlaments der Heinrich-Heine-Universität, wo sie Neuere Geschichte und Politikwissenschaften studierte, Mitglied im Juso-Bundesvorstand, seit 1995 Mitglied im SPD-Parteivorstand, seit 2001 stellvertretendes Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland und seit dem selben Jahr Sprecherin der Gruppe „Youngsters“ in der SPDBundestagsfraktion. Beruflich war sie als freie beziehungsweise wissenschaftliche Mitarbeiterin von 1987 bis 2000 an der Mahn- und Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus in Düsseldorf tätig. In Berlin wirkt sie vor allem aktiv im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit.

Wie der Rheinländerin mit westfälischen Wurzeln die Hauptstadt gefällt? „Berlin ist aufregend, spannend, verändert sich ständig. Hat. die richtige Mischung: Weltoffen und viele historische Bauten.“ Allerdings habe sie das an den Wochenenden bislang kaum genießen können. Die Arbeit im Wahlkreis warte: Gespräche mit Ortsvereinen, Fraktionen, Bürgern, Vereinen. In NRW sei sie übrigens die einzige SPD-Frau unter 40, die einen eigenen Wahlkreis hat. Sie gehe gern auf Menschen zu und könne gut zuhören.

Im April gibt es gemeinsam mit Staatssekretärin Dr. Barbara Henrichs eine Veranstaltung „Kommunale Finanzsituation“. In ihrem Wahlkreis will sie sich für mehr soziale Gerechtigkeit, für junge Familien, für junge Arbeitslose, für die Umsetzung des „Job-AQTIV-Gesetzes“ stark machen. In Sachen Krankenhaus warnt sie vor falschen Vorstellungen. Sie könne Gespräche, Kontakte, nicht aber Fördermittel vermitteln.

Rheinische Post

8.3.03

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