Niederberg/Ratingen

Europäische Staffelstabübergabe

Europaparlament: Petra Kammerevert wird Nachfolgerin von Klaus Hänsch

Peer Steinbrück, Petra Kammerevert, Erkraths Bürgermeisterkandidat Detlef Ehlert, Klaus Hänsch und Kerstin Griese.

SPD Kreis Mettmann: Ein großer Europäer aus Erkrath

30 Jahre war der Erkrather SPD-Politiker Klaus Hänsch Mitglied des Europaparlaments. Jetzt hat er den „Staffelstab“ an Petra Kammerevert übergeben. Die SPD feierte den „ganz großen Europäer“, so Kerstin Griese, in seiner Heimatstadt und wies gleichzeitig auf die Bedeutung der Europawahl am kommenden Sonntag hin.

Die SPD-Kreisvorsitzende Griese beschrieb in ihrer Rede Klaus Hänsch als einen Menschen, „der so ist, wie die Menschen hier in der Gegend. Er ist prinzipienfest, ohne dogmatisch zu sein. Er widerspricht, und er hinterfragt.“ Höhepunkt seiner Arbeit sei die von 1994 bis 1997 dauernde Präsidentschaft des Europaparlaments. „Klaus Hänsch hat dem Parlament damals seinen Stempel aufgedrückt, er hat seinen Einfluss, die Machtmöglichkeiten des Parlaments und seine Professionalität entscheidend gestärkt. Er hat dafür gesorgt, dass das Parlament eine erhebliche Mitsprache bei der Auswahl der Kommissare hat. Mehr Mitsprache übrigens als der Bundestag bei der Auswahl der Ministerinnen und Minister.“

Kerstin Griese dankte Klaus Hänsch herzlich für sein Engagement für dieses Europa. „Es ist ein schwer verständliches Europa, es spricht viele Sprachen, verschiedene Kulturen und muss sich vieler Vorurteile erwehren“, räumte Griese ein. „Wer einmal Klaus Hänsch zugehört hat, versteht Europa. Und revidiert viele seiner Vorurteile. Denn kaum jemand anderes kann so nüchtern wie überzeugend, so sachlich wie begeisternd über die Europäische Union reden, wie der Erkrather Politiker Klaus Hänsch.“

Nach Griese Rede übergab Klaus Hänsch den symbolischen Staffelstab unter großem Applaus an Petra Kammerevert. Die hatte zuvor bereits die Schwerpunkte ihrer Arbeit im Europaparlament erläutert. Gerade in der Finanzkrise sei eine starke Sozialdemokratie wichtig. „Es gibt keine Selbstregulierung der Märkte, es gibt nur eine Selbstzerstörung der Märkte“, betonte Klaus Hänsch in seiner Rede. „Wir europäischen Sozialdemokraten wollen die Freiheit des Marktes. Aber wir wollen die Macht des Marktes durch soziale, ökologische und politische Regeln orientieren und zähmen“, sagte der scheidende Europaparlamentarier, bevor abschließend Finanzminister Peer Steinbrück das Wort ergriff. Er rief nachdrücklich dazu auf, das Europaparlament ernst zu nehmen und am kommenden Sonntag zur Wahl zu gehen.

5.6.09

Home